
· | Niederbayern >> Friday, 21. November 25
Zwischen Gipfeln und Höhlen„Die Berge sind immer noch die gleichen!“ Mit diesem Satz bringt Lothar Schramm, Vorsitzender der Sektion Passau, die Beständigkeit und Faszination der Bergwelt auf den Punkt – und nennt in seiner Jubiläumsbroschüre zugleich die Herausforderungen, vor denen der Alpenverein heute steht. Das Jahr 2025 wird geprägt vom 150-jährigen Jubiläum. „Das macht dann zwölf Mark fünfzig, Herr Ingenieur“, könnte der Schuhmacher gesagt haben, der 1875 für Josef Schmidt Edler von Zabierow, den Gründer der Sektion Passau, ein Paar Bergstiefel anfertigte“, übt sich Schramm als Geschichtsschreiber, um der Gründung vor 150 Jahren Anschaulichkeit zu verleihen. In jener Zeit, als Brot 30 Pfennig kostete und der Bergsport noch kein Massenphänomen war, legten Schmidt und 16 weitere Passauer den Grundstein für den Verein, der heute mehr als 8.600 Mitglieder zählt. Es waren Pioniere, die sich von der Idee leiten ließen, die Natur der Berge nicht nur zu bewundern, sondern auch zugänglich zu machen.
Während im 19. Jahrhundert der Fokus auf der Erschließung lag, drehte sich in den letzten Jahrzehnten alles um den Erhalt. „Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit der Natur stehen im Mittelpunkt unserer Bemühungen“, nennt Schramm die heutigen Herausforderungen. „Steinschläge, auftauender Permafrost, Starkregen und Gletscherrückgang – die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Bergen längst spürbar“, zählt Schramm auf. Besonders betroffen seien die alpinen Hütten, deren Substanz durch Wassermangel und extreme Wetterereignisse bedroht werde. „Manche Hütten müssen wir möglicherweise schließen, den Komfort reduzieren oder Wege aufgeben.“ Die Anpassung der Infrastruktur an die neuen Gegebenheiten wird eine der Kernaufgaben der nächsten Jahre sein. Das Jubiläumsjahr der Sektion Passau begann am 7. Januar mit der Enthüllung einer Gedenktafel im Gasthaus „Zur goldenen Sonne“ im Unteren Sand, Passau-Neumarkt, dem Gründungsort des Vereins. Der 43-jährige Schmidt-Zabierow hatte an diesem Tag 1875 über die Tageszeitung „Freunde der Natur“ eingeladen, die Sektion Passau ins Leben zu rufen. 17 interessierte Männer waren zugegen. Der Einladende übernahm den Vorsitz und behielt dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1904.
Vom Eisenbahningenieur zum Bergliebhaber Seine Laufbahn führte ihn zur österreichischen Westbahn, die maßgeblich am Ausbau der Eisenbahnstrecke von Nürnberg über Regensburg und Passau nach Wien beteiligt war. 1870 schloss er sich in Regensburg der frisch etablierten Sektion Regensburg des Deutschen Alpenvereins (DAV) an, was seine Begeisterung für die Berge und das Vereinsengagement entfachte. Im Herbst 1873, nachdem er nach Passau versetzt worden war, strengte er sich an, eine eigenständige Abteilung in dieser Stadt zu etablieren. Ein weiteres drängendes Thema sei heute das Ehrenamt, schreibt Vorsitzender Schramm. „Ohne die unermüdliche Arbeit unserer Mitglieder gäbe es keinen Verein“, betont er. Doch es werde zunehmend schwieriger, Freiwillige für längerfristige Engagements zu gewinnen. „Früher war es üblich, ein Ehrenamt über viele Jahre hinweg auszuüben. Heute scheint diese Bindung nachzulassen. Im Jahr 1888 übernahm die Sektion Passau das Tätigkeitsfeld der Loferer und Leoganger Steinberge von der Sektion Prag. Die Region befindet sich im österreichischen Bundesland Salzburg, ungefähr 170 Kilometer mit dem Auto von Passau entfernt. Sie liegt westlich des Königssees und des Nationalparks Berchtesgaden in der Gemeinde Weißbach bei Lofer. Dort widmete sich der Verein einer großen Mission: dem Bau einer Schutzhütte in den Leoganger Steinbergen. Die „Passauer Hütte“ auf 2.051 Metern Höhe wurde im Juli 1892 eröffnet. Wenige Jahre später errichteten die Passauer in den Loferer Steinbergen eine zweite Schutzhütte auf 1.966 Metern Höhe. Sie wurde im September 1899 eingeweiht und nach dem Vereinsvorsitzenden und Gründer „von-Schmidt-Zabierow-Hütte“ benannt. Der damals 68-jährige Schmidt-Zabierow konnte diesen Höhepunkt aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands nicht mehr persönlich miterleben. Die beiden Hütten liegen zwölf Kilometer Luftlinie voneinander entfernt. Gemäß der Navigations-App „Komoot“ würde eine Wanderung zwischen ihnen durch das idyllische Saalach-Tal, die auch Ab- und Aufstiege beinhaltet, für die 25 Kilometer ungefähr elf Stunden in Anspruch nehmen. Der malerische Gebirgsfluss Saalach entspringt in den Kitzbüheler Alpen und mündet bei Salzburg in die Salzach. Auf diesem Abschnitt durchquert er den Naturpark Weißbach, der mit Bergmähwiesen und seltenen Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum für bedrohte Arten bietet. Zwischen den Passauer Hütten liegt im Saalachtal die dritte Errungenschaft der Passauer: die Lamprechtshöhle. Sie wurde 1896 von der Sektion gepachtet und 1905 für Besucher auf einer Länge von 600 Metern erschlossen. Dieses Schauhöhlenprojekt, ergänzt durch ein Gasthaus, wird von der Sektion Passau als Ergänzung zu ihren alpinen Aktivitäten betrieben und gilt als besonderes Beispiel für die Verschmelzung von Forschung und Tourismus. Am 2. August wird dort das 120-jährige Jubiläum der Eröffnung gefeiert.
Der traditionelle „Faschingsauftanz“ am 8. Februar wurde aufgrund des abgebrannten Vogl-Stadls auf der Ries in den Hacklberger Fürstenbau verlegt. Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet die Jahreshauptversammlung des Deutschen Alpenvereins am 21. und 22. November in der Dreiländerhalle Passau, bei der bis zu 1.000 Gäste erwartet werden. “
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