Saturday, 18. October 2025
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Der Fall wird im Oktober-Bürgerblick thematisiert.
Justiz

Schweinefleisch-Attacke am Schärdinger Wochenmarkt: Wunsiedler verurteilt

Ried im Innkreis/ Schärding am Inn/ Wunsiedel - Ein 66-jähriger Mann aus Bayern ist am Montag vom Landesgericht Ried zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er wurde wegen Nötigung, Volksverhetzung und Körperverletzung schuldig gesprochen.

Das Gericht stellte fest, dass der Mann im April auf dem Wochenmarkt in Schärding eine muslimische Frau mit Kopftuch beleidigt und geschlagen hat. Außerdem versuchte er, ihr gegen ihren Willen ein Brühwürstchen in den Mund zu stecken. Dieses Brühwürstchen enthielt Schweinefleisch. In Österreich nennt man es „Frankfurter“, in Deutschland „Wiener“. 

Der Verurteilte muss zudem ein Schmerzensgeld von 1.000 Euro an die Angegriffene bezahlen.

Der Angeklagte wohnt in Wunsiedel in Oberfranken, etwa 250 Kilometer vom Gericht entfernt. Zum ersten Prozesstermin Anfang September erschien er nicht. Stattdessen schickte er ein 28-seitiges Schreiben, das viel Aufmerksamkeit erregte. Darin erklärte er die Vorsitzende Richterin für befangen, weil ihr Name ausländisch klingt. Er sah sich selbst als Opfer eines „islamischen Schauprozesses“.

Der Oberfranke ist bereits dreimal vorbestraft – wegen Beleidigung, Körperverletzung und Betrugs. Diese Straftaten liegen jedoch schon lange zurück, zum Beispiel eine aus dem Jahr 2007. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

red