Monday, 02. June 2025
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Niederbayern >> Wednesday, 28. May 25

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Ein Dutzend Römer: Geschichtsdarsteller aus Enns in Oberösterreich gestalten den Welteerbetag am Sonntag mit. (Foto: Marcel Peda)
Presseschau und Nachrichten

Römerlager, Atommüll, Getränkepreise

Die Römer kommen – und bleiben bis 17 Uhr

Römer hautnah erleben – das können Besucher am Sonntag beim Welterbetag im Kastell Boiotro. Ein Dutzend Darsteller der „Legio II Italica Pia Fidelis“ aus Enns in Oberösterreich zeigt von 10 bis 17 Uhr das Leben römischer Soldaten – mit originalgetreuen Gewändern, Handwerk, Bogenschießen und Römerkost. Um 10 Uhr startet eine Führung durch das antike Batavis (Treffpunkt Ortsspitze), um 14 Uhr folgt eine Tour durch das Kastell Boiotro (Treffpunkt Museum, Jahnstraße). Um 15 Uhr gibt es eine Familienführung mit Spielen. Eintritt frei, Anmeldung: boiotro@passau.de.

 

Fünferlsteg: Sanierung 2026, Radeln auf Probe vorher

Der Stadtentwicklungsausschuss hat beschlossen, den denkmalgeschützten Fünferlsteg für 3,9 Millionen Euro instand zu setzen. Ein Neubau mit Geh- und Radweg hätte rund 9,5 Millionen Euro gekostet – selbst bei 50 Prozent Förderung wäre er teurer gewesen. Die Sanierung soll 2026 beginnen. Oberbürgermeister Dupper zeigte sich offen für den Vorschlag, bis dahin Radfahren in Schritttempo zu erlauben – wie es in vielen Städten selbst in Fußgängerzonen bei gegenseitiger Rücksichtnahme üblich ist.

 

„Klostergarten“: Kameraüberwachung auf Umwegen?

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Die Kameras im Platanenpark der Neuen Mitte von Passau sind seit einem Jahr abgeschaltet und verhängt. Der Oberbürgermeister will sie durch die Hintertür wieder aktivieren. (Foto: Mediendenk)
Trotz Gerichtsurteil will die Stadt Passau die Kameraüberwachung im öffentlichen Park der Neuen Mitte, Kleiner Exerzierplatz, nach einem Jahr wieder einführen – mit einem neuen Konzept, das die Daten über einen Treuhänder leitet. Stadtrat Josef Ilsanker, der das Verbot per Klage erwirkt hatte, hält auch das neue Modell für rechtswidrig. Die meisten Einsätze im sogenannten Klostergarten betreffen nach Polizeiberichten Alkoholverstöße. Ilsanker fordert statt Kameras mehr Sozialarbeit, einen Kontaktladen und vor allem: mehr Fußstreifen statt Streifenwagen – das vermittele echtes Sicherheitsgefühl.

 

Endlager fehlt – Niederbayern bleibt auf Atommüll sitzen

Das Zwischenlager für hochradioaktiven Müll am stillgelegten Kernkraftwerk Isar bei Niederaichbach, rund 90 Kilometer von Passau entfernt, wird deutlich länger bestehen als genehmigt. Weil ein Endlager nicht in Sicht ist, investiert die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung rund 60 Millionen Euro in neue Gebäude und Sicherheitstechnik. Derzeit lagern dort 95 Castoren. Kritiker erinnern: Die Lagerkosten wurden nie im Strompreis berücksichtigt – und Niederbayern trägt die Last der Atomkraft noch auf Jahrzehnte.

 

Fall Aulinger kirchenrechtlich erledigt

Pfarrer Alexander Aulinger hat den kirchenrechtlich vorgesehenen Weg gegen seinen Amtsverzicht nicht fristgerecht beschritten. Das Bistum erklärt diesen deshalb für rechtsgültig. Aulinger, Pfarrer in Hauzenberg, Landkreis Passau, wird Fehlverhalten in der Jugendarbeit vorgeworfen. Ihm steht als Rechtsbeistand zur Seite Uni-Strafrechtsprofessor Holm Putzke, der den Fall in seinem Online-Auftritt ausrollt.

 

Flixtrain investiert, Bahn vereinfacht Ticketkauf

Flixtrain bestellt 30 neue Schnellzüge und will damit sein Angebot im Fernverkehr deutlich ausbauen. Bedient werden vor allem stark nachgefragte Strecken wie Berlin–Köln, Berlin–Hamburg, Berlin–Frankfurt und Berlin–Stuttgart. Die Deutsche Bahn reagiert gelassen – und kündigt ihrerseits an, ab Ende 2025 internationale Tickets einfacher buchbar zu machen: Fahrkarten ins europäische Ausland sollen dann direkt über die DB-App und Webseite erhältlich sein.

 

Preis der Wiesn-Maß in 20 Jahren verdoppelt

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Im Literpreis gesehen: Cappuccino ist teurer als jede Wiesnmaß. (Foto: Medien Denk)
Seit 2004 hat sich der Bierpreis auf dem Oktoberfest verdoppelt – von 6,70 Euro auf bis zu 15,80 Euro in diesem Jahr. Zum Vergleich: Der Milchpreis stieg im gleichen Zeitraum um rund 60 Prozent – von 70 Cent auf 1,10 Euro pro Liter. Ähnlich stark verteuerte sich nur Orangensaft: von 2 auf bis zu 4 Euro pro Liter. Grund sind massive Ernteausfälle in Florida und Brasilien durch Klimawandel und Schädlingsbefall. Das teuerste Getränke in der Gastro? Cappuccino. Die Tasse hat sich von 2 auf bis zu 4,50 Euro mehr als verdoppelt – Literpreis bis zu 22,50 Euro.