Donnerstag, 25. Februar 2021
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Bayern >> Dienstag, 12. Januar 21

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Diese Karte vom Vermessungsamt zeigt die Passauer Stadtgrenzen: 69 Quadratkilometer für 53.000 Menschen.
Seuchenschutzmaßnahmen

Privater Bewegungsspielraum der Passauer aufs Stadtgebiet begrenzt

Da gerade viel über Bewegungsfreiheit in Passau diskutiert wird.

Nein, 53.000 Menschen drängen sich heute nicht auf der Innpromenade. Warum? Die meisten sind in der Arbeit. 3.500 Rentner und Rentnerinnen bleiben wegen Schneeglätte und Corona eher Zuhause. 12.000 Studierende oder die, die überhaupt da sind, ebenso, denn ihr Hörsaal ist von früh bis spät Bude und Bildschirm. Zur unfreiwilligen sportlichen Betätigung im Freien wird bei dichtem Schneefall gerade das Schneeschippen. Hier hält es der Mensch mit den Grenzen oft sehr genau, bei denen zum Nachbarn ist freiwillig Schluss.

"Touristische Tagesausflüge", darum geht es ja in den aktuellen Seuchenschutzmaßnahmen, sind wohl eher ein Thema fürs Wochenende.

Laut PNP hat Landrat Kneidinger mit "touristischen Tagesausflügen" selbst Spaziergänge an Inn oder Ilz über die Landkreisgrenze hinweg gemeint: also ab Ingling und Triftsperre Betretungsverbot aus Passauer Sicht?

Richtig, sagt Landkreissprecher Christoph Kölbl auf Nachfrage. Was für die Nachbarlandkreise Rottal-Inn, Deggendorf und Freyung-Grafenau gelte, müsse auch für Passau gelten. Wo mit Ausnahmen anfangen? Es sei nur für begrenzte Zeit und die Lage erfordere konsequentes Handeln.

Um 15 Uhr wird Landrat Raimund Kneidinger über die Corona-Lage und den Hintergrund seiner Haltung informieren.

Kölbl führt den Landkreisort Breitenberg an. Der sei zum überlaufenen Ausflugsziel geworden, Menschenansammlungen, wie sie in der Pandemie nicht stattfinden sollten.

Richtung Österreich gelten die Seuchengrenzen für die Passauer außerhalb des Berufsverkehrs schon länger. OB Jürgen Dupper selbst hatte erklärt, dass er sich mit seinem Mountainbike eben nicht mehr über die Grenze hinweg austoben könne. Österreich liegt von seinem Wohnhaus zwei Kilometer entfernt.

Zumindest sorgt die aktuelle Situation für Debatten von links, grün und rechts. Bei Schneefall und minus drei Grad erhitzen sich die Gemüter, kann nicht schaden. Dass die Diskussionen auf Facebook und Twitter stattfinden, sollte den Landrat beruhigen. Es zeigt, die meisten sind Zuhause. Alles gut.

Was die Bewegungsfreiheit anbelangt, ein wenig Einordnung: Würden sich alle Stadtbewohner im Stadtgebiet gleichmäßig verteilen, dann stünden vier auf der Größe eines Fußballfeldes. Tatsache ist, der "berufliche" Verkehr bewegt sich ungehindert über alle Grenzen hinweg.

"Zwischen Passau Stadt und Passau Land muss es doch möglich sein, eine Regelung zu finden - in beiderseitigem Einvernehmen", sagt Ministerpräsident Söder auf Anfrage der PNP.

Soeben hat sein Kabinett beschlossen: In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr muss künftig eine FFP2-Schutzmaske getragen werden.

Die Grünen melden sich zu Wort:  "
Wir fordern den Landrat des Landkreises Passau auf, die Allgemeinverfügung dahingehend zu korrigieren, dass für die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt Passau derselbe 15-Kilometer-Radius um ihren Wohnort gilt, wie dies für Landkreisbürgerinnen und -bürger der Fall ist.“

Dass der Passauer Landrat jedwege private Einreise in den Landkreis verhindern will, den umliegenden Landkreisbewohnenden dieselben Regeln auferlegt hat wie den Passauern, ist offensichtlich nicht allen ganz klar.

 


 

 
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