Montag, 25. September 2023
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Brennpunkt >> Freitag, 13. Juli 12

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Bischof Wilhelm Schraml (77) hat es sich mit den Rottalern verscherzt.
Demo am Domplatz

Katholiken marschieren gegen den Bischof

Passau/ Ruhstorf – Mit einem Marsch von der Fußgängerzone zum Domplatz wollen am 22. Juli, einem Sonntag, Katholiken aus dem Rottal gegen die Kirchenpolitik des 77-jährigen Passauer Bischofs Wilhelm Schraml demonstrieren.

„Wir lassen uns trotz Drohungen seitens des Bistums den Mund nicht verbieten“, schreiben die Anführer der Aufständischen aus der Gemeinde Ruhstorf an der Rott. Dort will der Bischof einen straffällig gewordenen Priester absetzen, der schon seit Langem wegen seiner liberalen Anschauungen in Ungnade gefallen ist. Aber die Pfarrgemeinde kämpft für ihn. Sie hat ihm ein Betrugsdelikt verziehen, das er nicht aus krimineller Energie, sondern wahrscheinlich aus blinder Liebe zu einer Frau verübte.

Der 52-jährige Pfarrer hat einen unglaublichen Sympathie-Bonus bei allen Generationen. Offenbar gerade wegen seiner Reformgedanken. Seit fast 20 Jahren wirkt er im Pfarrverband von Ruhstorf an der Rott und Tettenweis im Landkreis Passau. Aus Protest gegen seine Absetzung hat es unter anderem Unterschriften- und Plakataktionen sowie zwei Dutzend Kirchenaustritte gegeben.

„Pfarrer Andreas Artinger ist einer von den weniger werdenden Theologen, die wissen, was das gewöhnliche Kirchenvolk bewegt“, schreiben die Kirchenrebellen, darunter ein Polizeibeamter und Marktgemeinderat.  Dem Priester sei es zuzuschreiben, dass es im Pfarrverband ein „reges christliches Leben“ gebe. Allein Ruhstorf an der Rott zähle 54 Ministranten, davon könne die Dompfarrei nur träumen.

Das Bistum hat angeblich gedroht, es werde für den Pfarrer alles noch viel schlimmer kommen, wenn die Verantwortlichen weitere Aktionen nicht verhindern. Es hat die Fronten nur verhärtet: „Zur ausdrücklichen Kenntnisnahme: Der Pfarrer und andere Mahner konnten keine der bisherigen Aktionen verhindern. Auch diese Demo nicht“, heißt es in dem Aufruf.

Beim Ordnungsamt in Passau wurde eine Demonstration für 200 Teilnehmer angemeldet. "Keine beleidigenden Plakate oder Transparente mitnehmen!", bitten die Veranstalter.

 
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